Thomas Kröswang
leise Reise
September 2018
 
Titel:aufbruch-take off.0012008
„aufbruch-take off.002“ 2008
„1.aufbruch.keramik.024 „ 2008


Technik:
Bilderserie, Mischtechnik. Tusche auf Karton 40 x 50 cm.
Keramikobjekte 26 x 10 x 11 cm
 

Beschreibung:
wenn man nicht weiss wohin die reise  geht, tut die geschwindigkeit nicht viel zur sache  (
cees nooteboom)

wenn du die menschen dazu bringen willst, ein boot zu bauen, wecke in ihnen die sehnsucht nach dem weiten und endlosen meer.
(antoine de saint-exupery)

reisen: der begriff leitet sich vom althochdeutschen wort risan ab und bedeutet ursprünglich aufstehen, sich erheben. (englisch: aufstehen = to rise). somit ist also das wichtigste am reisen das „aufstehen“, die einleitung einer ortsveränderung, der berühmte erste schritt.

die tätigkeit des reisens beflügelt die phantasie und verspricht eine unzahl von neuen bildern und eindrücken. und immer schwingt eine ahnung vor dem ungewissen mit, die natürlich auch den reiz einer reise ausmacht. was wird der ortswechsel mit sich bringen, wie werden die nächsten tage und wochen verlaufen, welche fakten entzogen sich auch der sorgfältigsten planung? nach gottfried benn unterliegt der moderne mensch dem versuch, das eigene ich durch die reise an einen fremden ort mit der erfahrung des originären anderen anzureichern und zu erweitern, platz zu schaffen in sich für das fremde, sich gleichsam im fremden zu verankern. dieser versuch ist jedoch deshalb illusorisch, weil an den orten und plätzen, an die  der reisende kommt, sich ihm allzu oft nur das immergleiche eröffnet, das nämlich, was er schon von zuhause her kennt und mitnimmt. 

warum also sollen wir uns in bewegung zu setzen, warum sollen wir der angst vor dem ungewissen trotzen, ohne zu ahnen, wohin uns der weg führt und welches ziel er haben wird. wäre es nicht besser, wir würden innehalten und uns der wirklichkeit stellen, anstatt uns immer wieder erneut auf die suche zu begeben?

es wird wohl eine grosse portion neugier und abenteuerlust sein, die uns antreibt unsere grenzen, sowohl physisch als auch psychisch, auszuweiten, uns auf das ungewisse einzulassen. wie boote treiben unsere wünsche und hoffnungen dem horizont entgegen, sinnbild für den aufbruch zu neuen ufern. und jeder mensch versucht sein boot so zu steuern, dass es seine eigene richtung nimmt, eine richtung, die nicht fremd- sondern selbstbestimmt ist. denn jeder versuch ist es wert unternommen zu werden.

Biographie:
Kröswang absolvierte von 1977 eine Lehre als Zahntechniker, legte 1989 die Meisterprüfung ab und übernahm 1996 das elterliche Dentallabor, einer Filiale von Heraeus Edelmetall. Von 1988 bis 1991 absolvierte er ein außerordentliches Studium an der Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. Sein Studium an der Donau Universität Krems schloss er 2008 als Master of Dental Science ab.

Er ist seit 1994 Mitglied der IG Bildende Kunst. Von 2003 bis 2005 war er Vorstandsmitglied bei der Künstlervereinigung MAERZ, der er ebenfalls seit 1994 angehört. 2008 trat er der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs (Künstlerhaus Wien) bei.

thomas kröswang
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a – 4020 linz
thomas.kroeswang@liwest.at
www.kroeswang.net