Ruedi Arnold
IGNAZ ZANGI Feuerspieler  -  November / Dezember 2014
 
Titel: "Selbstportrait"
Technik:
Zeichnung auf Papier

Beschreibung:
Ruedi Arnold hatte eine andere Idee für diese Ausstellung. Leider ist es Ihm nicht vergönnt gewesen diese hier zu realisieren.

Als "Ersatz" wurde in Absprache mit Pia Arnold Klapproth eine passende Zeichnung aus dem Nachlaß ausgewählt.

mail von Ruedi Arnold vom   10.05.2013 15:07

Lieber Helmuth,
die Idee als solche stammt zwar nicht von mir (ein Jugendfreund praktizierte sie früher um Platz und Geld zu sparen), aber der Einfall, sie im Zusammenhang mit dem IGNAZ ZANGI zu verwenden, kam mir heute in der Früh:
Was würdest Du davon halten, wenn ich im Dezember einen um die hintere Hälfte seiner Äste gebrachten, kleinen Christbaum vor die verspiegelte Rückwand des "Ausstellungsraums" platzieren täte?
Liebe Grüße
Ruedi

mail von Ruedi Arnold vom   09.11.2013 15:36

Lieber Helmuth,
danke für Deine Mail. Das Plakat gefällt mir; die Daten stimmen, ich habe
mich am Monatsanfang auch vergewissert, dass es machbar ist, den Advent vier Wochen früher beginnen zu lassen. Ich freue mich auf die Ausstellung.
Liebe Grüße
Ruedi


Nachruf von Bernhard Gwiggner, April 2014

„VORWEG UND HINTERHER – Texte übers Bildermachen“ so ist das 2013 im Verlag "Bibliothek der Provinz" erschienene Buch von Ruedi Arnold betitelt. Das Bildermachen, genauer das Bildhauern, das Arbeiten im Dreidimensionalen, das Zeichnen – das war zeitlebens die Basis seiner Weltverarbeitung.
Wahrgenommenes, sei es im privaten wie im allgemein gesellschaftlichen Bereich, war ihm Ausgangspunkt für künstlerische wie auch theoretische Reflexion und Bearbeitung. Beides ist in seinem Falle nicht voneinander zu trennen. So findet sich die große Klarheit und Strukturiertheit seiner Gedanken, welche er intensiv zu verschriftlichen suchte, auch in seinen künstlerischen Werken offen sichtbar wieder.
Diese Durchwobenheit von Theorie und Praxis gab er mit Leidenschaft an viele Generationen von Studierenden der Bildhauerei im Rahmen des Lehramtsstudiums am Mozarteum weiter. Seine Lehre hat er im Spannungsfeld von individueller Begleitung und auch Herausforderung aller ihm anvertrauter Studierenden verortet.
Sein hohes persönliches Engagement spiegelt sich z.B. als wunderbare Bindungskraft in der großen Zahl an Alumni, die zu den bisherigen Treffen extra anreisten. Legendär sind etwa die einwöchigen Radtouren mit Zelten durch Teile Österreichs, seine Auftritte als mahnender Nikolaus und viele andere ungewöhnliche „Methoden“. Damit sei gesagt, dass er es weit über seine konzise und intellektuell herausfordernde Lehre hinaus verstand, ein anregendes und produktives Klassenklima zu schaffen. Ziel war es letztlich, die Studierenden durch eine erfüllte eigene künstlerische Praxis zu begeisterten und begeisterungsfähigen Kunsterziehern zu befördern. Er lebte die Einheit von Praxis, Theorie und Lehre authentisch vor. Er war ein großer Lehrer! So wie es Rektor Univ. Prof. Reinhart von Gutzeit in seiner Laudatio formulierte: 

„Bei einem >großen Lehrer< sind Künstlertum und pädagogische Haltung nicht zwei Seiten, von denen jeweils die eine oder die andere in den Vordergrund tritt, sondern die einander unauflöslich durchdringen und in ihrer Verschmelzung diesen Menschen und seine Lehrer-Persönlichkeit konstituieren. Der >große Lehrer< nimmt das je Besondere der künstlerischen Individualität seiner Schülerinnen und Schüler wahr und hilft, es zu einem Maximum zu entfalten. Er (…) zielt dabei nicht auf Nachahmerinnen oder Jünger, sondern auf eigenständige, authentische KünstlerInnen als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit.“
(Reinhart von Gutzeit in: VORWEG UND HINTERHER – RUEDI ARNOLD, Hg. von Hildegard Fraueneder, Weitra 2013, S. 3)


Ruedi Arnold wurde 1945 in Luzern in der Schweiz geboren, lernte an der Kunstgewerbeschule Luzern u.a. bei Anton Egloff. Nach einigen Studienjahren bei Fritz Wotruba an der Akademie der bildenden Künste in Wien war er Assistent von Oswald Oberhuber an der Hochschule für angewandte Kunst. 1976 trat er die Professur für Bildhauerei im Rahmen der neu geschaffenen Lehramtsausbildung für Bildnerische Erziehung an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg an. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2013 prägte er die Entwicklung der Kunstpädagogik auch durch sein intensives Engagement als Abteilungsleiter, Studienkommissionsvorsitzender, Mitglied mehrerer universitätspolitischer Gremien etc.

Wenn jemand seine Professur als Berufung in einem das wirklich gesamte Fach umfassenden Sinn verstanden hat, dann war dies em.Univ.-Prof. Ruedi Arnold.

Am 2. April 2014 ist er nach langem, mit unglaublicher Geduld ertragenem Leiden verstorben.

Als Künstler und Theoretiker, als bescheidener Mensch war er eine große Persönlichkeit.