Karl Hartwig Kaltner
Geld Gold - Kann Geld arbeiten?  Juni 2007

Titel: "ohne Titel"
Technik:
Ölbild mit Asche und Kohle

Bio:
1959   In Salzburg geboren. Wechselnder Aufenthalt in Wien, Salzburg und dem Salzkammergut.

1979   Matura und Inskription an der Universität Salzburg in den Fächern Geschichte und Italienisch.

1980   Ein Stipendium ermöglicht den Besuch der "Universitá del sacro cuore" in

1982   Besuch des " Istituto per l´arte ed il restauro " in Florenz. Aufnahmsprüfung an der Kunstakademie "Brera" in Mailand abgelegt.

1984   Studium an der Universität Salzburg abgeschlossen. Hausarbeit über die literarischen Zirkel in Oberitalien zur Zeit der Österreichischen Herrschaft ( 1815 - 1866 ).
Beginn des Studiums an der Kunstakademie Mailand. Eintritt in die Malklasse von Prof. Devalle.  Später wird in die Klasse von Prof. Maurizio Bottarelli gewechselt.

1988   Abschluß der Akademie mit Auszeichnung in Malerei und Kunstgeschichte. Diplomarbeit war eine Filmanalyse der Werke Pasolinis. Ausstellungen der eigenen Arbeiten in Italien, Deutschland, Österreich und Japan. Zeitweise werden auch Kostüme für "Teatro Spazio Baj" in Mailand entworfen.

1991    Am Friedhof von Nußdorf entsteht ein mehrteiliger Freskenzyklus. Im Bildungshaus St. Virgil (Salzburg) wird ein Seminarraum gestaltet. 

1994   In der Basilika St. Bonifaz in München wird eine Rauminstallation ausgeführt. Der  Komponist Gottfried von Einem schreibt hiezu das Opus 104 - " K.H. Kaltner - Malerei".

1995   Auf Einladung des Professors Paolo Thea werden an der Kunstakademie Mailand  Gastvorträge gehalten. 

1997      Ausstellungen in mehreren Österreichischen Kulturinstituten im Ausland. 

1998    Gemeinsam mit Paolo Thea entstehen Publikationen zur Kulturgeschichte. Prof. für Kunstgeschichte und Plastik an der „Pädagogischen Akademie des Bundes“ in Salzburg.         
Preisträger des „Salzburger Kulturfonds“.

1999   Installation in der Österr. Botschaft in Berlin. Es entstehen zahlreiche „Fahnendilder“, bis zu 8 m lange Stoffbahnen, die sich frei im Wind bewegen. Gemeinsam mit Arnulf Rainer, Hermann Nitsch, Huber Scheibl und Gunter Damisch entsteht ein Bilderzyklus zu „Arnold Schönberg“. Die Arbeiten werden in der Galerie   422 in Gmunden gezeigt, die Bilder sind auch auf der Kunstmesse in Wien zu sehen.

2000  Einige schon länger vorbereitete „Land - Art“ Projekte werden realisiert. Zur Installation im Schlosspark von Hellbrunn entsteht ein umfangreicher Katalog mit Fotos von Gretl Thuswaldner. Der Komponist Peter WesenAuer schreibt hierfür zwei Kompositionen. Es folgen Installationen in Italien, Ungarn und Deutschland.

22001 Gestaltung eines Liturgieraumes im Landeskrankenhaus Salzburg.

2004   Gestaltung eines Meditationsraumes.


Kontakt:
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Tel./Fax 06245/87575
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kaltner-kh.com

Text von Dr. Anton Gugg
Es gibt Maler, die aus Farbe nichts anderes herausholen als Farbe. Das ist doch eigentlich normal, würde man denken. Mitnichten! Den echten Maler macht eben das Vermögen aus, aus Farbe etwas anderes als eine Ballung von Pigmenten zu machen. Ein wirklicher Maler malt keine Bilder. Er imaginiert die Möglichkeit der Öffnung in eine andere Welt. Das echte Künstlertum fungiert als Gelenkstelle zwischen Wirklichkeit und Traum, wobei die scheinbaren Gegensätze letztlich wieder nur Einunddasselbe sind, genauso wie das Abstrakte und das Reale. Meine Damen und Herren, ich meine die Kraft, im trivial Vorhandenen das Transzendente zu wecken. Das Künstlerische hat nichts mit dem Oberflächlichen zu tun, gleichwohl etwa ein Bild aus nichts anderem besteht als aus Oberfläche.

Das sogenannte Tiefe, Mehrdeutige, geheimnisvolle, sakrale liegt in der Banalität der Palette und des Bildträgers. Durch irgendein Verwandlungsmysterium geschieht beim Auftrag auf Papier und Leinwand etwas wunderbares, das aus dem Buntwert der Farben ein Leuchten macht, das eben nicht nur Lichteffekt ist.

Es gibt neben den mehr oder weniger guten Handwerkern des Malgewerbes die richtigen Maler, die gar nicht so gute Handwerker sein müssen. Manchmal stehen sich sogar die Malvirtuosen mit ihrem eigenen Können im Weg zum echten Künstlertum. Der tolle Maler muss nicht zwangsläufig auch ein nennenswerter Künstler sein. Ein schlampiger oder auch an Experimenten scheiternder Maler kann eine faszinierende Künstlernatur sein, seine Werke sind meistens interessanter als die der großen Könner.

Liebe Kunstfreunde. Vor diesem Hintergrund von Überlegungen soll man sich den Malereien von Karl Hartwig Kaltner nähern. Ich sage ausdrücklich „Malereien“, denn der begriff „Bild“ scheint mir nicht ganz passend für diese Erregungszustände und Meditationshaltungen des Farbigen. Kaltner ist für mich ein wirklicher Maler, eben ein Vertreter aus jener seltenen Spezies, die das Wunder, dieses jenseitige Schimmern und Leuchten aus der Farbtube hohlen. Ich kenne den Maler nun schon seit einigen Jahren und ich weiß, dass er sich speziell von Musik inspirieren lässt, also von etwas, das mehr dem Jenseits als dem Diesseits angehört. Kaltner ist nicht nur Auge, er ist auch Ohr, das hinüberhört in eine andere Welt. Ich finde, man merkt diesen Malereien – so kleinformatig, oder großformatig, so aufwändig, goldgrundig oder bloß auf ein Papiertaschentuch aufgebracht, so rauschend gefüllt oder so sparsam bis fast nicht mehr vorhanden sie auch sein mögen – dieses kosmische Schwingen und Summen an. Er meint von sich, er sei vielleicht etwas zu stark katholisch, zu mysterienbezogen. Ich habe nie etwas von einem durchdringenden Sakristei – Houtgout, geschweige den von Weihrauch oder von weltschöpferischen Mysterientheater bemerkt. Kaltners Pathos deckt sich keineswegs mit der erhabenen Priestergestik eines Nitsch. Kaltner ist eigentlich ein ganz stiller Maler, abhold jeder Übertriebenheit und allem Schaustellerischen. Was nicht heißt, er hätte keinerlei Sinn für das Delikate und das Prunkvolle. Seine Malereien erschöpfen sich aber nicht im raffinierten Gepränge oder in eine genau inszenierten oder dosierten Leere. Immer ist ein dahinter spürbar, das allen Grund und malerischen Sinn gibt und einen anderen Raum öffnet. Kaltners Malerei ist der Schlüssel zu einem Anderswo. Ist es sakrale Kunst, die hier vorliegt? Ich weiß es nicht. Mir genügt der Ausdruck spirituell. Darin liegt der Anspruch zur Grenzenlosigkeit. Den hat der Künstler immer erhoben, mit seinen monumentalen Fahnen, die gleichsam im Jenseits enden. Und mit seinen kleinen Arbeiten, die nicht weniger kosmologisch wirken.