Markus Waltenberger
baumTRAUMbaum, Mai 2006

Titel: "U.R.T.R.A.U.M.B.A.U.M."
Technik:
Öl und Stifte auf Leinwand,  80 x 65 cm, 2006

Beschreibung: Das Bild spricht für sich.
 

Bio:

 

1971

geboren in Salzburg (A)

1985 - 1990 

Fachschule für angewandte Kunst (HTBLA, Graz)

1990 - 1992

Meisterklasse für Malerei bei Prof. Gerhard Lojen (HTBLA, Graz)

seit     1996 

freischaffender Künstler/freelance artist


group exhibitions / Ausstellungsbeteiligungen

2005                 

"networks", Europaparlament. Brüssel (B)

                         

"AUSSAAT", Galerie Junger, Berlin (D)

                         

6.Begehung "auf der couch", ache 700, Lengfelden, (A)

 

"Symposiom 05", Kunsthaus Györ, Györ (H)

                         

"Euregiokunstpreise", Kulturverein Seekirchen (A) und Traunreut (D)

2004

"ver-rückt", ache 700, Lengfelden (A)

2002/03   

"x-mas-star", Galerie Wolfrum, Wien (A)

2002   

"Traunreuter Kunstpreise", Traunreut (D)

2001

"Raum und Fläche", Max Gandolph Bibliothek, Salzburg (A)

1999 

"Rote Serie", Intern. Salzb. Association, Salzburg (A)

 

"Child", 1. Begehung, Lengfelden; Mitbegründung des Kunstvereins ache 700

 

"KünstlerVorOrt - Aktion und Präsentation anl. zu "shells - shells (Rosa Valado, N.Y.)

 

Kunstinitiative Knie, Oberndorf b. Salzburg (A)

1996 

"Stuhltaufe", Kunstkreis Landshut, Landshut (D)

1995

"Hefte", Galerie 5020, Salzburg (A)

 

"Strom", Performance mit Axel Dietz, Lengfelden(A)

1994

"Winterschlussverkauf", Galerie 5020, Salzburg(A)

1992

"27. Internationale Malerwochen i. d. Steiermark", Neue Galerie, Landesmuseum Graz(A)

1991

"Zwischenräume" Ausstellung mit Ronald Kodritsch und Jack Bauer, Orpheum Graz(A)

1989

 "Handschriften" Ausstellung mit Michael Koschir und Christian Bretter,Pöllau (A)


Solo exhibitions / Einzelausstellungen

2005

"AUSSAAT", Galerie Junger, Oberndorf (A)

2004

"continued S.E.R.I.E.S. III", Landwirtschaftskammer OÖ, anl. der 22. Arbeitstagung d. Österr. Gesellschaft f. Psychosomatik i. d. Gynäkologie u. Geburtshilfe, Linz (A)

 

"continued S.E.R.I.E.S. II", Krankenhaus Oberndorf (A)

2003

"continued S.E.R.I.E.S.", alte Schmiede, Lengfelden(A)

2002

"sensitive garden II", Galerie der Stadt Salzburg (Altstadtgaragen), Salzburg (A)

2001

"sensitive garden", Salzburger Konzertgesellschaft, Salzburg(A)

2000

"earthreflexions II", Galerie 17, München (D)

 

 "H.U.M.A.N. - connected", Romanischer Keller, Salzburg(A)

1999 

"Rote Serie", i.d. Räuml.d. Beratungsstelle Männer gegen Männergewalt, Salzburg(A)

 

"earthreflexions", ache 700, Lengfelden(A)

1997

"A new child is born", Kunstinitiative Knie, Oberndorf b. Salzburg(A)

1996

"Kompositionen 1989-92", Ärztekammereröffnung, Salzburg

1994

"Ver-bind-ungs-stuhl", Performance, GhettoArtSalon - TOI Haus, Salzburg (A)

1993

"Objekte" + Performance "Erdenstuhl", Galerie 5020, Salzburg(A)

 

 

 

 

Preise/Ankäufe

1992 Förderungsankauf Neue Galerie, Landesmuseum Graz, 1996 Ärztekammer Salzburg,

 

2004 Krankenhaus Oberndorf, 2005 Ankauf Land Salzburg

www.markuswaltenberger.com

 

erste gedanken na und?

Markus Waltenberger

 Fünf Jahre danach: Es ist schwieriger geworden, über
seine Arbeit, vielmehr sein Werk zu schreiben. Es hat
sich nicht viel geändert, scheinbar. Es gilt zunächst
den Text von damals noch einmal zu überprüfen.
Waltenberger spielt beharrlich sein Repertoire. Die
beiden Fixkoordinaten werden jedes Mal von neuem wie
Dogmen als dialektische Eckpfeiler des ästhetischen
Systems festgeschrieben um dazwischen immer virtuosere
Freiräume aufzutun. Der Bildgegenstand schlägt
beharrlich um in Figur oder Grund   die Arbeiten
stehen dennoch immer selbständiger als Werk,
unabhängig von der Kontinuität einer Entwicklung.
Immer deutlicher und darin paradoxer werden Gestus und
Formfindung aus Spontaneität und vor Bewusstem
Erinnern in spielerisch verschränkte Bildschichten
kompositorisch ausgefeilt verwoben. Noch entschiedener
wird das Bildformat als Dimension gesetzt. Zwar kommen
die als Konturgebilde markierten Inhalte immer wieder
in je komplexere Bewegung, werden weiter geschrieben
am Fragment und als Zitate vielfältiger
Lebenszusammenhänge akribisch ausformuliert, dennoch:
Der Pendelausschlag zwischen Figur und Bildgrund
findet beinahe vollkommene Ergebnisse, präzisiert in
mehr Inhalt (an Form herangeführt) oder mehr Form (der
Inhalt Zitaten haft   wie zu Beginn dieser Bildsprache
- eingeschrieben wird).

Es ist weiters genau zu prüfen: Abweichungen im
Waltenbergerschen System werden bedeutungsvoller. Die
Gegenstände der Zeichnung sind noch immer da:
Krüge, Schalen,  Sammelbehälter  archaische
Erfindungen der Menschheit verbinden sich mit den
Gestalten der Menschen in ursprünglichen Gesten und
Körperhaltungen, Energielinien der Verbindung und
Kommunikation werden symbolisch gelenkt und ornamental
verwoben, die Gegenstände selbst werden durchdrungen,
wachsen weiter und spielen surreal eine räumliche
Verschränkung durch; Das Blatt wird zur Figur, die
Kinder und Frauenfiguren treten in Gruppen auf, die
Gesten spontaner   alchimistisch geschickter gemalter
Liniengefüge werden in die immer komplexere
Formensprache integriert; Symbole werden wie Mythen
ausformuliert, schreiben idealisierte
Alltagsgeschichten auf der Folie archaischer
Wandmalereien. Die roten und kupfern erdigen
Bildgründe weichen den moos und maigrünen, den
grüngelben frühlingshaften und den immer dynamischer
aufgerissenen, von Aktionen der Gravitation
gezeichneten.
Was immer wieder plastisch herausgeformt wird aus der
lapidaren  Zeichnung, will Wichtigkeit beschreiben.  Die Zeichnung erscheint gebrochen oder gespiegelt unkompositorisch gelegte Horizonte, die Zeichnung selbstfärbt sich plakativer in der jeweiligen Kontrastfarbe zum Bildgrund und vieles mehr.
Dennoch bin ich immer wieder versucht, all diese
Inhalte als bloßen Vorwand zur Formbildung zu lesen.
Dennoch bin ich versucht, über die liebevolle
Ideenerklärung des Malers hinwegzusehen, weil wenn
Malerei gelingt, heißt: sich stetig verfeinert,
moduliert, differenziert und dabei nichts an Vitalität
und Originalität einbüßt, braucht das keinen
thematischen Vorwand   ist das Gute Malerei. 

Die Zukunft? Alles wird so bleiben   vielleicht
langsam wirklich auch in der Öffentlichkeit mehr
gewürdigt werden   Waltenberger löst seine Arbeit
gegen Trends und zeitgeistige Eskapaden ab zum Werk,
das er immer entschiedener hinstellt, nachvollziehbar
und ehrlich. Was ist Kunst? Der feine Unterschied.
Mozart hatte auch nur vier oder fünf Oktaven zur
Verfügung   gleiches Recht für alle   sagt
Waltenberger auch in seinen Kursen   der Unterschied
liegt in der Konsequenz und der daraus resultierenden
Virtuosität.

 Thomas Stadler