Martin Mlecko
as you like it  -  Juli 2015
 
Titel:  "ich denke" 15x10 cm


Technik:
gedruckter Text

Beschreibung:

"diese Postkarte war eine Einladung zu einem Projekt "PATERNOSTER" 1994 in Köln ...
...jedoch ist der Text auf der Karte ein Eintrag aus einem meiner Tagebücher und so auch isoliert zu sehen" (Mlecko 2015)

Projekt 1994
17.2.- 31.12.94
Hansaring 97, Hochhaus, 50670 Köln
Pater Noster  RAUM, ERINNERUNG

Eine Raumtransformation mit Beiträgen von Boris Groys, Constantin von Barloewen, Paolo Bianchi u.a. - Hansa-Hochhaus, Köln
(Katalog, Text mit konzeptuelle Überlegungen)
 * der Katalog/die auseinandersetzung ist das eigentl. Projekt
 * die Initation vom Gebrauchsmittel zum Kunstraum erfährt nur der, dessen Bewusstsein sensibilisiert wurde
 * Aufmerksamkeit auf Schützbedürftigkeit historischer Bauten aus künstlerischen, wissenschaftl., volkskundlichen, städtebaulichen Gründen, sowie Forderung der Weiternutzung im öffentl. Interesse
 * Projekt ist kein Manifest zur Erhaltung des Paternosters, sondern Metapher für den Expansionsdrang von Wissenschaft&Technik, für den ökonomischen Zwanginnovativ zu sein, für den Verlust der Schönheit
* Bestimmen oberflächliche Modernitätsansprüche die Masse und damit auch die Bereiche der Kunst? Entsteht eine schleichende Vereinheitlichung der Lebensbereiche und somit Verlust der kulturellen Schönheit/ Vielfalt?
 * Paternoster als Sinnbild für ständiges Verschwinden und Wiederkehr, Erinnerungsfragmente, Vermittlung von Leere und Stille durch Abwesenheit von Ästhetik

* „Ich denke, dass die Kunst der letzte utopische Raum ist. Vielleicht ist es hin und wieder notwendig, Hinweise zu geben – das alleine reicht schon. Prozesse zu beginnen reicht schon. Den Rest muss dann jeder selber entscheiden.“

1 Vgl. Kölner Stadtanzeiger, 9./10. 4.9
2 Vgl. Mlecko im Interview mit Renate Goldmann: Das Paternoster Projekt im: Pater Noster Katalog
3 Vgl. Schöddert, Wolfgang: Im Hochhaus im: Pater Noster Katalog, S. 3-4.
4 Zitat Mlecko, Einladungskarte Paternoster, welches Interview?



Über:

... man könnte Mlecko als romantischen Konzeptkünstler oder poetischen Dokumentaristen bezeichnen. Konzeptuell orientierte Projekte setzt Mlecko in zeichenhaften visuellen Inszenierungen um. Je nach Thema und Situation bedient er sich unterschiedlicher Techniken und Materialien, so z.B. der Wandmalerei bei »Hennaraum«, Zeichnung auf Papier und Leinwand bei der Serie »Positionen«, eines Bodenmosaiks aus Glas bei »Trinkhalle«.


Vor allem gehören Fotografie und Video in verschiedenen Anwendungsformen zu seinen künstlerischen Mitteln. Dabei entstehen große installative Fotoreihen wie »Die Dinge des Lebens«, »Berlin/Berlin« oder »Private Life«. Foto- und Videotechnik sind für Mlecko flexible Vehikel, die ästhetisch wie kontextuell besonders anpassungsfähig sind. Ihr Anwendungsspektrum reicht vom Malerisch-Lyrischen über das Atmosphärisch-Dokumentierende bis hin zum Archivierend-Reportagehaften.


Ausschlaggebend ist für Mlecko jeweils der konzeptuelle Rahmen, den er kreiert. Immer wieder beschäftigt er sich in oft seriellen Arbeiten mit Zeit- und Wahrnehmungs-phänomenen wie Verschwinden und Erinnern und fragt dabei nach der Vermittelbarkeit des eigenen Blicks auf diese Erfahrungen ...

Martin Mlecko was born in 1951 in Essen and lives in Berlin, Germany.