Bio: Am 5. März 1933 in Kuchl geboren als Sohn des Straßenbauers
Josef Zenzmaier und dessen Frau Theresia, geb. Weiß. Zenzmaier beginnt auf Anregung von Rudolf Reinhart, einem
Schüler von Anton Hanak (1875-1934), mit dreizehn Jahren zu
modellieren und zu zeichnen. In der Zeit des Nationalsozialismus bildete sich eine prägende
Beziehung zur christlichen Religion und zur Kirche mit ihren als
tief und echt empfundenen Festen des Jahreskreises.
1947-1951 Ausbildung an der Berufsfachschule für Holz-, Stein-
und Metallbearbeitung in Hallein.
1951
Erste Auftragsarbeit: Madonna aus Sandstein für ein
Privathaus in Kuchl.
1952-1954 Steinmetzlehre in den Mayr-Melnhofschen Marmorwerken in
Salzburg.
1953 Besuch der neu gegründeten Sommerakademie für Bildende
Kunst in Salzburg in der Klasse des Bildhauers Uli Nimptsch;
erste Begegnung mit Oskar Kokoschka (1886-1989), dessen Weltbild
Zenzmaier tief beeindruckt.
1955 Schüler und Mitarbeiter bei Giacomo Manzù in dessen
Atelier und Haus in Mailand.
1955 Studienaufenthalt in Köln an der Werkkunstschule, wo er
seine spätere Frau, Anneliese Schmidt, kennenlernt,
Bekanntschaft mit dem Bildhauer Gerhard Marcks. Um sich die
Ausbildung leisten zu können, arbeitet er an der Kölner
Dombauhütte als Steinbildhauer.
1957 Erneuter Aufenthalt bei Manzù in Rom und Mailand, er
erlernt in der Gießerei die Technik des Bronzegusses im
Wachsausschmelzverfahren in verlorener Form.
1957-1961 Assistent an der Internationalen Sommerakademie fürt Bildende
Kunst in Salzburg bei Giacomo Manzù.
1959
Heirat mit Anneliese Schmidt; im gleichen Jahr erhält
er seinen ersten kirchlichen Auftrag: Für die Pfarrkirche in
Golling entsteht die "Tulpenkanzel".
1960
Geburt des Sohnes Gregor.
1961
Geburt des Sohnes Stefan.
1962
Zenzmaier wird Assistent bei Emilio Greco, der in der
Nachfolge Manzùs an der Sommerakademie lehrt.
1962
Geburt des Sohnes Felix.
1963
Studienaufenthalt in Paris.
1964
Zenzmaier beginnt in seinem - beim Wohnhaus in
Kuchl-Strubau gelegenen - Atelier Bronze zu gießen.
1966 Geburt der Tochter Christiane.
1969 Errichtung einer eigenen Gießhütte in Kuchl und
Gründung der "Arbeitsgemeinschaft bronzegießender Bildhauer", zu
der Herbert Trapp, Guido Friedl, Peter Wiener und Peter
Schwaighofer gehören.
1970 Zenzmaier wird Obmann des neu gegründeten Tennengauer
Kunstkreises, dessen Aufgabe die Förderung lokaler Kunst und
Künstler ist: Organisation von Ausstellungen, Vorträgen und
Veranstaltungen in der Galerie Pro Arte in Hallein, dem
ehemaligen Atelier des Bildhauers Bernhard Prähauser. Im Rahmen
dieser Tätigkeit hält Zenzmaier einen allwöchentlichen
Akt-Zeichen-Kurs ab, der bis heute besteht.
1974
Zenzmaier erhält den "Förderungs- und Ehrenpreis für
Bildhauer des Salzburger Kunstvereins". Im gleichen Jahr wird er
zum Leiter der Klasse für Bronzegusstechnik an der
Sommerakademie ernannt.
1975 Erste Ausstellung in der Galerie Pro Arte in Hallein,
gemeinsam mit seiner Frau Anneliese.
1976
Es entsteht die Großplastik "Hl. Virgil" als
Auftragsarbeit für das Bildungshaus St. Virgil in Salzburg-Aigen.
1979-1996 Leiter der künstlerischen Klasse für Bildhauerei /
Bronzeguss an der Internationalen Sommerakademie für Bildende
Kunst.
1980 Erste Einzelausstellung im Romanischen Keller in
Salzburg.
1982 Großer Preis der Salzburger Wirtschaft für Bildhauerei.
1983 Wiener-Festwochen-Preis (BAWAG-Preis für Großpastik).
Seit 1984 Arbeit an der Großplastik "Paracelsus" im Auftrag der
Salzburger Univer sität für die Naturwissenschaftliche Fakultät in
Salzburg-Freisaal.
1985 Verleihung des Berufstitels "Professor".
1991 Anneliese Zenzmaier stirbt, sie hinterlässt ein
umfangreiches Œuvre an Kleinplastiken, Zeichnungen und
Druckgraphiken. Im gleichen Jahr Ausstellungen der Plastiken
Josef Zenzmaiers im Bildungshaus St. Virgil.
1997
Zenzmaier arbeitet gemeinsam mit dem deutschen
Lithografen Klaus Wilfert und vier Malern in der
Lithografiewerkstatt auf Schloss Neuhaus in Salzburg-Gnigl.
1998 erneute Zusammenarbeit mit Klaus Wilfert, es entsteht
der Zyklus "Ruth" aus dem Alten Testament.
1999 Verleihung des Karl Weiser-Preises.
2000/2001 Der Zyklus "Odysseus" entsteht.
Dr. Wolfgang Richter
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