Hommage an Arnulf Rainer



 

Arnulf Rainer zum 75. Geburtstag
ANIMAlisch Dezember 2004

Titel: "selbst als Huhn" 
Technik:
 Zweifärbige Fotoradierung mit Kaltnadel überarbeitet

Beschreibung:
Das Blatt stammt aus einer Serie von ähnlichen Arbeiten die in den Jahren 1973/74 entstanden sind. Ediert ist es 2004, von Eva Möseneder gedruckt.

Bio:
geb. im Dezember 1929, Baden, Österreich 

Studiert 1947-1949 in Villach an der Staatsgewerbeschule. Verläßt 1950 nach nur einem Tag die Hochschule für angewandte Kunst und nach drei Tagen die Akademie der bildenden Künste in Wien und schafft vom Surrealismus beeinflusste Zeichnungen. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Abstrakten Expressionismus und dem Tachismus entstehen ab 1951 flächen und formauflösende Atomisationen, und >Blind-zeichnungen< 1953 entwickelt er das Übermalprinzip das für seine weitere Werkkonzeption grundlegend ist. 1964 Experimente mit halluzinogenen Drogen und Studien in psychiatrischen Kliniken. Erforschung der eigenen Psyche mit den Mitteln einer Aktions- und Körperkunst. 1969 beginnt er, Fotos der eigenen Physiognornie und des eigenen Körpers sowie Abbildungen alter Meister und Werke zeitgenössischer Künstler zu übermalen. 19721982 Teilnahme an der >documenta< 5 - 7 in Kassel. Seit 1977 übermalt er Bilder von Totenmasken und Totengesichtern. 1978 stellt er Fuß- und Fingermalereien in der Galerie Curtze in Wien und Düsseldorf aus.
In den achtziger Jahren Rückkehr zu religiösen Bildthernen; es entstehen die Serien der Kreuzbilder, der Märtyrer-, Katastrophen-und Engelbilder. 1985 Übermalungen von botanischen und zoologischen Abbildungen aus Büchern des 18. und ig. Jah rhunderts.1987 Schlangen- und Pflanzenü erzeichnungen. Rainer, der Erfinder der Übermalung, nutzt die Gestaltungstechniken des WienerAktionismus zur exhibitionistischen Selbstdarstellung und zur Grenzüberschreitung zwischen Kunst und Leben.